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"Quantum VTR" ist ein Blickfang am Baden-Württemberg-Stand in Halle 2. Das unbemannte Gerät fliegt rein elektrisch – mit Energie aus Akkus. Im Rahmen von Studienarbeiten wird an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) ein Einzylinder-Zweitaktmotor mit einer Compression-Wave-Injection-(CWI-)Gemischbildungseinheit entwickelt, um die Reichweite des Fluggeräts zu verlängern. Verschiedene innovative Verbrennungsmotoren ergänzen das DHBW-Exponat. Zudem präsentiert die Hochschule eine Modellanlage zur Fertigungs- und Prüfautomatisierung, die "ein realitätsnahes offenes und ausbaufähiges System zur Informationsvernetzung auf dem Weg zur Industrie 4.0 darstellt". Die DHBW-Fakultät Betriebswirtschaft zeigt ein Eye-Tracking-System, das zur angewandten Forschung im Produktmarketing verwendet wird.

Elf Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Unternehmen präsentieren am Gemeinschaftsstand des Landes Baden-Württemberg Spitzentechnologie für Mobilität, Elektro- und Energietechnik, Material- und Verfahrenskunde.

Medizintechnik ist ein weiterer Schwerpunkt. U.a. erforscht die Hochschule Furtwangen in Kooperation mit der Universität Freiburg und Partnern aus der Industrie, wie innovative Hilfen für Sehbehinderte oder Blinde aussehen können. Ein im Furtwanger Fachbereich Medizintechnik und Mikrosystemtechnik entwickelter intelligenter Rollator mit eingebautem Laserscanner macht mit Vibrationen blinde oder sehbehinderte Menschen auf Hindernisse in der Umgebung aufmerksam. Ein anderes Beispiel sind taktile Mensch-Maschine-Schnittstellen, die u.a. in Form einer fühlbaren „Landkarte“ Umgebungsinformationen in Echtzeit übertragen können.

Auch Wissenschaftler der Hochschule Esslingen stellen Projekte aus dem Bereich Gesundheit vor, darunter neue OP-Technologien und entlastende Hilfsmittel in der Pflege. "Für uns ist es wichtig, über die HANNOVER MESSE ein Feedback aus der Industrie zu unseren Forschungsschwerpunkten zu erhalten. Außerdem erhoffen wir uns, dass wir Interessenten für die Weiterentwicklung der Ideen gewinnen können", sagt Prof. Rainer Würslin, Dekan der Fakultät Mechatronik und Elektronik.

Zu den ambitioniertesten Forschungsprogrammen im Südwesten zählt ARENA2036 ("Active Research Environment for the Next Generation of Automobiles"), das ebenfalls am Gemeinschaftsstand vorgestellt wird. Das von Partnern aus Industrie und Wissenschaft getragene Projekt an der Universität Stuttgart hat die Mission, eine nachhaltige Industrie 4.0 zu entwickeln und einen Technologiewandel hin zu individueller Mobilität mit niedrigem Energieverbrauch zu realisieren. Den Schlüssel dafür liefern wandlungsfähige Produktionsformen im intelligenten, funktionsintegrierten, multilateralen Leichtbau.

Wie neue Verfahren materialeffiziente Konstruktionen ermöglichen, veranschaulicht der Messestand der Universität Stuttgart. Die carbonfaserverstärkte Leichtbaustruktur wurde durch gemeinsam entwickelte computergestützte Entwurfs- und Simulationswerkzeuge sowie einen neuartigen kernlosen robotischen Wickelprozess für Faserverbundbauteile realisiert. Diese Prozesse eröffnen völlig neue Entwurfsspielräume für die Architektur.

People Process Places – ein Dreiklang mit Zukunft. Der Wandel von Arbeitswelten und Prozessen bringt neue Anforderungen an Gebäude, Industrieanlagen und Standorte mit sich. Flexibilisierung, Mehrfachnutzung und Wandelbarkeit machen eine Immobilie zukunftsfähig. Gleichzeitig beeinflusst das Gebäude die Menschen: Gesunde Immobilien, die flexibles und produktives Arbeiten fördern, werden zur Pflicht. Mit dem Thema, wie intelligente und modular vernetzte Infrastrukturen und Industriegebäude in der Zukunft aussehen können, setzt sich das Unternehmen Drees & Sommer aus Stuttgart auseinander und stellt auf der Messe Beispiele vor.

Der Gemeinschaftsstand des Landes wird von Baden-Württemberg International (bw-i) koordiniert. bw-i unterstützt die Hochschulen und Forschungseinrichtungen im Südwesten bei der internationalen Positionierung und bei der Suche nach Kooperationspartnern im Ausland. Baden-Württemberg nimmt international einen Spitzenplatz bei den Ausgaben für Forschung und Entwicklung ein: 4,8 Prozent des Bruttoinlandsprodukts werden in diesen Bereich investiert. Neben Grundlagenforschung an Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaften trägt die Infrastruktur im Bereich der wirtschaftsnahen Forschung maßgeblich zu diesem Erfolg bei. "Der Transfer von Forschungsergebnissen ist eines der Qualitätsmerkmale im Land", so bw-i.