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Fürs Energie sparen gibt es viele gute Gründe: Umweltschutz und niedrigere Kosten sind sicher zwei der schlagenden Argumente, den Energieverbrauch im Unternehmen zu senken. Allerdings stehen dem gegenüber eine ganze Reihe an Gründen, warum Potenziale ungenutzt bleiben. Allen voran: mangelndes Wissen. Wer das Sparpotenzial seiner Verbraucher nicht kennt oder den Markt nicht ausreichend sondiert, weiß unter Umständen gar nichts von seinen Möglichkeiten, den Energiebedarf nachhaltig zu mindern.

Genau diesem Umstand nehmen sich Lernende Energieeffizienz-Netzwerke an, kurz LEEN. Die Idee dazu stammt aus der Schweiz und wird dort bereits seit mehr als 15 Jahren sehr erfolgreich umgesetzt. Dabei handelt es sich um nicht viel mehr, als einen Zusammenschluss von 10 bis 15 Gleichgesinnten – Unternehmen aus derselben Branche oder demselben Wirtschaftsraum –, die sich mehrmals jährlich über Energieeffizienz austauschen. Was unspektakulär klingt, sorgt unterm Strich für deutliche Kostensenkungen.

Die realen Kosten senken

Denn ein entscheidendes Hemmnis für die Umsetzung von Energiesparmaßnahmen im Unternehmen sind die sogenannten Transaktionskosten, also die jeweiligen Such- und Entscheidungskosten für eine neue technische Lösung. Rechnet man die Aufwände, etwa für eine umfassende Marktsondierung, oder die Analyse von Möglichkeiten, in die geschätzten Investitionskosten ein, rechnen sich viele Investitionsvorhaben nicht mehr.

Die erfolgreiche LEEN-Bewegung der Schweiz ist seit einigen Jahren auch in Deutschland angekommen. Schon 2014 hat die Bundesregierung mit verschiedenen Verbänden und Organisationen der Wirtschaft eine Vereinbarung zur flächendeckenden Einführung von Energieeffizienz-Netzwerken geschlossen . Ziel des Aktionsbündnisses ist es, bis zum Jahr 2020 rund 500 neue Netzwerke zu initiieren und damit einen wichtigen Beitrag zur Steigerung der Energieeffizienz in Industrie, Handwerk, Handel und Gewerbe zu leisten.

Das Einsparpotenzial ist enorm

Und die bisherigen Ergebnisse sind beachtlich: In 30 Pilotnetzwerken, die sich zum Start der Aktion gebildet hatten, vernetzten sich rund 370 Unternehmen. Im Schnitt konnte jedes einzelne 2.700 Megawattstunden Energie, 940 Tonnen Kohlendioxid und 180.000 Euro Energiekosten einsparen – pro Jahr ! Nicht eingerechnet sind dabei die Vorteile für regionale Gewerbe, die vom Investitionsvolumen der Netzwerkpartner profitieren: Im Schnitt investieren die Netzwerke rund sieben Millionen Euro innerhalb von drei bis vier Jahren.

Kaum verwunderlich also, dass nach der Startphase bereits deutschlandweit mehr als 50 solcher Netzwerke entstanden sind, in denen rund 500 Unternehmen organisiert sind. Vom Ziel der Bundesregierung, bis 2020 mehr als 500 Netzwerke zu etablieren, ist die Initiative allerdings noch weit entfernt.

Interessant auch für den Mittelstand

Bislang beteiligen sich überwiegend mittlere bis größere Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes sowie Energieversorgungsunternehmen an Energieeffizienz-Netzwerken. Dort sind Energieaudits und -management bereits eingeführte Maßnahmen, die eine gute Grundlage für die Netzwerkarbeit darstellen. Ein weiteres Ziel für die Arbeit der Initiative ist es deshalb, Netzwerke auch für kleinere Unternehmen attraktiv zu gestalten und auf Bereiche wie den Handel und das Handwerk auszuweiten. Die meisten Netzwerke sind bisher in Bayern, Hessen, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen entstanden.

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