KWKK in der Industrie: ein Fall für kühle Rechner!
Die Energy 2017 mit wertvollen Tipps: Betriebe, die viel Wärme produzieren und große Anlagen oder Hallen kühlen müssen, sollten z.B. über Sorptionskälte nachdenken.
22. Dez. 2016Teilen
Was haben Kasein und Molke mit der
Das Beispiel im Detail: Für eine vollautomatisierte Kaseinanlage, modernste Filtrationsanlagen und eine Walzentrocknung werden neben Strom und Warmwasser auch Dampf mit einer Leistung von 780 kg/h bei 11 bar und eine Kälteleistung von 450 KW bei einer Vorlauftemperatur von 6 °C für die komplexen Produktionsprozesse benötigt. Der Auftrag, diese wirtschaftlich, sicher und bestmöglich aufeinander abgestimmt abzudecken, ging an den Blockheizkraftwerkhersteller 2G Energy AG. Rund um ein BHKW mit einer elektrischen Leistung von ca. 1.500 kW wurde ein angepasstes Konzept der Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung (KWKK) entwickelt. Zentrale Bestandteile neben dem BHKW sind ein abgasbeheizter Dampferzeuger, eine Warmwassererzeugung mit 950 kW Leistung, ein Warmwasserspeicher mit 100 m3 Volumen und nicht zuletzt eine Absorptionskälteanlage von Johnson Controls.
Ulrich Brinkmann, Branch Manager HVAC Deutschland bei der Johnson Controls Systems & Service GmbH in Essen, sieht nicht nur in der Lebensmittelindustrie ein großes, bislang ungenutztes Potenzial für Effizienzsteigerung: "KWKK-Lösungen bieten immer dann wirtschaftliche Vorteile, wenn neben einem hohen spezifischen Stromverbrauch auch ähnlich hohe Kühllasten im Ganzjahresbetrieb anstehen. Diese Vorteile steigen analog zur Anlagenlaufzeit. Das gilt auch für viele andere Einsatzgebiete, wie z.B. Rechenzentren."
Laut Dr. Klaus Ramming von der Kulmbacher AGO AG rechnen sich Sorptionskältemaschinen ab 7.000 Betriebsstunden. Bei der Investitionsentscheidung stehe die Abwärmenutzung stärker im Vordergrund als die Primärenergieeinsparung, so Ramming auf einer Podiumsdiskussion der Energy 2016: „Ein Betrieb, der seine Abwärme wirtschaftlich direkt nutzen kann, sollte das auch tun. Industrieunternehmen, denen ihre Wärme nicht direkt nutzt, sollten ernsthaft über Sorptionskältemaschinen nachdenken.“ Für Betriebe, die 150 KW Kälteleistung oder mehr benötigen, ist KWKK nach Ansicht von Ramming wirtschaftlich.
Auf der
Auch die Software und das Know-how zum effizienten Umgang mit Strom und Wärme finden sich in Halle 27: Im
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