So wenig Energie braucht die "transparente Fabrik"
Unternehmen können ihren Energieverbrauch in der Produktion deutlich senken, wenn sie ihre Daten intelligenter auswerten. So spart etwa der Hersteller Weidmüller mit seiner "gläsernen Produktion" jährlich 2,1 GWh Strom.
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Die Stromkosten für Industrieunternehmen in Deutschland haben sich seit 2005 nahezu verdoppelt. Damit stellt die Energie neben dem Personal den zweitgrößten Kostenfaktor in der Produktion dar. Ein effizienter Umgang mit der Ressource Strom ist nicht nur eine Option. Sondern ein entscheidendes Wettbewerbsmerkmal.
Dennoch sind die meisten Firmen noch auf Sparkurs und verfügen über ein nur geringes Budget für ein innovatives Energiemanagement. Dabei lohnt sich eine Investition mittelfristig: Die Amortisationszeit beträgt nur wenige Jahre oder sogar Monate.
Vernetzen, analysieren, optimieren
Ein Pionier auf diesem Gebiet ist Weidmüller, ein Spezialist für elektrische Verbindungstechnik und Elektronik. Das Unternehmen aus Detmold wollte die Energiekosten seiner neuen Produktionsanlagen deutlich senken. Ziel des Pilotprojekts "Transparente Fabrik": sämtliche Energieströme im Werk offenlegen und steuerbar machen – für einen optimierten Verbrauch.
Weidmüller setzte dafür auf eine sogenannte bidirektionale Kommunikation. Dr. Christian von Toll, Strategic Development Energy Management bei Weidmüller: "Intelligente Produktion heißt, dass wir Kommunikationsfähigkeit auf alle Ebenen einer Fabrik bringen, das heißt Maschinen können durchgängig miteinander kommunizieren. Die Energiedaten werden nicht nur in einer Richtung erfasst, sondern auch zurück in die Produktion gegeben, sodass sich Maschinen prozesstechnisch und energietechnisch optimieren können."
Kommunikation in beide Richtungen
Das bedeutet die Digitalisierung des Maschinenparks durch den Einsatz von Monitoring-Instrumenten, welche die Energieströme aufzeichnen. Eine Analyse der erfassten Werte ermöglicht es, die Grund- und Spitzenlast zu optimieren und die Energieeffizienz zu verbessern. Darüber hinaus lässt sich der Energieverbrauch auf Basis von Echtzeit-Informationen exakt steuern und minimieren. Unter dem Strich spart Weidmüller durch seine transparente Fabrik jährlich über 2,1 GWh Energie.
Das geht allerdings nicht allein auf das digitale Management der Maschinen zurück: Der Produktionsstandort benötigt dank Wärmerückgewinnung keine eigenständige Heizungsanlage und versorgt sogar Nachbargebäude mit Wärme. Die Gebäudeisolation entspricht dem neuesten Stand und macht selbst im Winter das Heizen überflüssig, Freikühler entlasten die Kälteanlage. Darüber hinaus optimieren intelligent positionierte Trafos und Kompressoren die Druckluft- und Stromversorgung.
Alle Faktoren zählen
Die zentrale Analyse der Energiedaten zeigt noch weitere Sparpotenziale auf. Ein nicht zu unterschätzender Faktor sind die Mitarbeiter: Mit einer konsequenten Sensibilisierung für das Thema spart das Unternehmen zusätzlich Strom.
So sieht intelligente Vernetzung aus.
Die Energy , die weltgrößte Messe für vernetzte und sichere Energie- und Mobilitätstechnologien, bildet im Rahmen der HANNOVER MESSE die energiewirtschaftliche Wertschöpfungskette im Zusammenhang ab. Ein breites Spektrum an Foren und Tagungen bietet den Besuchern die Möglichkeit, sich über die Top-Trends der Energiewirtschaft zu informieren. Außerdem widmet sich die Sonderschau Digital Energy dem Thema.
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