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"Wasserstoff ist ein Energieträger des 21. Jahrhunderts – zusammen mit regenerativen Primärenergien bietet er eine Grundlage für die Energiewirtschaft der Zukunft", sagt der Deutsche Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Verband e.V. (DWV). "Man kann ihn aus seinen chemischen Verbindungen gewinnen, besonders aus Wasser (Elektrolyse), und bei der Verbrennung hinterlässt er keinerlei Rückstände außer Wasser, insbesondere kein Kohlendioxid", so die Dachorganisation "all jener in Deutschland, die sich für den allgemeinen Einsatz von Wasserstoff als Energieträger in der Wirtschaft einsetzen".

Der DWV ist einer von 150 Ausstellern aus 25 Ländern, die sich an Europas größter Plattform für "Hydrogen + Fuel Cells + Batteries" beteiligen. Ein Schwerpunktthema des gleichnamigen Gemeinschaftsstands in Halle 27 ist die dezentrale Energieversorgung. Die Diskussionen und Interviews aus dem Public Forum und dem Technical Forum des Gemeinschaftsstands werden als Livestreams im Internet übertragen.

Dass Wasserstoff auch in der Luft mobil macht, zeigt ein Modell am Stand des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR): In Stuttgart wurde mit der HY4 das weltweit erste viersitzige Passagierflugzeug entwickelt, das allein von einem Wasserstoffbrennstoffzellen-Batteriesystem angetrieben wird. Die Reisegeschwindigkeit beträgt 145 km/h, die Reichweite liegt bei ca. 1.000 km. Der Erstflug der HY4 ist für den Sommer 2016 geplant.

Die Linde Group kommt mit einem Pedelec auf die Energy: Das Fahrrad mit Elektro-Hilfsmotor wird von einer Brennstoffzelle angetrieben. Diese ersetzt die Batterie und erzeugt zur Unterstützung des Fahrers Strom aus mitgeführtem Wasserstoffgas. Das Antriebssystem ermöglicht eine Reichweite von über 100 km, das Neubetanken dauert etwa fünf Minuten.

Zum ersten Mal präsentiert sich am Gemeinschaftsstand die H2 Mobility Deutschland, Berlin. Der Zusammenschluss von Industriepartnern der Automobil-, Gas- und Mineralölindustrie verfolgt das Ziel, in den nächsten Jahren 100 Wasserstofftankstellen zu installieren. Bis 2023 sind 400 Wasserstofftankstellen in Deutschland geplant.

"Die Energy ist Europas größte Messe in diesem Themenbereich", erklärt Tobias Renz, Koordinator des Gemeinschaftsstands. "Auch in den USA gibt es keine vergleichbare Veranstaltung – dabei ist Wasserstoff dort ein Riesenthema", weiß Renz. Aus dem Partnerland der HANNOVER MESSE 2016 beteiligen sich deshalb rund 20 Aussteller an Hydrogen + Fuel Cells + Batteries .

Auch an anderer Stelle der Energy spiegelt sich das steigende Interesse. Vor allem die Umwandlung von Windstrom in Wasserstoff oder Methan beschäftigt zahlreiche Aussteller. Während mittelständische Unternehmen wie GP JOULE dabei meist einen dezentralen, kleinteiligen Ansatz verfolgen, bietet Siemens das bislang größte am Markt verfügbare PEM-Elektrolyse-System an. Beide Ansätze werden u.a. auf der Integrated Energy Plaza in Halle 27 vorgestellt.

Ausprobieren lassen sich wasserstoffgetriebene Fahrzeuge aller Art auf dem MobiliTec Testparcours vor Halle 27. Im Bereich Dezentrale Energieversorgung (Halle 27) spielt Wasserstoff ebenfalls eine wichtige Rolle: 2G bringt ein Blockheizkraftwerk mit einer elektrischen Leistung von bis zu 120 kW auf den Gemeinschaftsstand Dezentrale Energieversorgung. Das BHKW nutzt als Brennstoff "grün" erzeugten Wasserstoff und erreicht einen elektrischen Wirkungsgrad von 41 Prozent.

Die Dresdner Firma FuelCell Energy Solutions (FCES) zeigt in Hannover ihre 1,4-MW-Brennstoffzelle für Europas erstes Brennstoffzellen-Kraftwerk der Megawattklasse, das aktuell in Mannheim entsteht. Brennstoffzellen führen Wasserstoff mit Sauerstoff zusammen, um Wärmeenergie und Gleichstrom entstehen zu lassen.

Auch E.ON setzt auf Elektrolyse. Im Herbst 2015 nahm die E.ON-Tochter HanseWerk in Hamburg-Reitbrook eine 1,5-MW-Elektrolyseur-Anlage in Betrieb, die Strom aus erneuerbaren Energien in Wasserstoff umwandelt und ins Erdgasnetz einspeist. Dort kann er optional für die Wärmeproduktion, als Antriebsstoff für Autos und Busse oder für stoffliche Zwecke in der Industrie eingesetzt werden. Der Wirkungsgrad für die Umwandlung von Strom in Wasserstoff liegt laut E.ON aktuell bei 72 Prozent. "Wir sind noch in der Anlaufphase. Ich rechne damit, dass der Wert noch etwas steigt", sagt Projektleiter René Schoof von der E.ON Gas Storage GmbH.