Wasserstoff und Brennstoffzellen auf dem Vormarsch
Die Automobilhersteller diskutieren intensiv, woher die Elektrofahrzeuge ihren Strom beziehen. Wasserstoff-Brennstoffzellen rücken dabei immer stärker in den Fokus, und auch die Politik legt Programme auf. Auf der HANNOVER MESSE hat das Thema bereits seit vielen Jahren mit "Hydrogen + Fuel Cells" – Europas größter Veranstaltung für Wasserstoff und Brennstoffzellen – eine Heimat.
22. Jan. 2020Teilen
Die Automobilhersteller diskutieren intensiv, woher die Elektrofahrzeuge ihren Strom beziehen. Wasserstoff-Brennstoffzellen rücken dabei immer stärker in den Fokus, und auch die Politik legt Programme auf – die Bundesländer Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg und Niedersachsen haben die "Norddeutsche Wasserstoffstrategie" verabschiedet. Auf der HANNOVER MESSE hat das Thema bereits seit vielen Jahren mit "Hydrogen + Fuel Cells" – Europas größter Veranstaltung für Wasserstoff und Brennstoffzellen – eine Heimat.
Hannover. Die "Norddeutsche Wasserstoffstrategie" hat ambitionierte Ziele. Sie sieht vor, bis 2025 mindestens 500 Megawatt und bis 2030 mindestens bis fünf Gigawatt Elektrolyse-Leistung im windreichen Norddeutschland zu realisieren. Mit 500 Megawatt könnten in gut fünf Jahren theoretisch rund 150 000 Autos mit grünem Wasserstoff versorgt werden, mit fünf Gigawatt entsprechend zehnmal so viele. Allerdings schätzen Experten, dass eine flächendeckende Versorgung erst mit circa 250 Wasserstofftankstellen erreicht wäre.
Obwohl aktuell vieles in Bewegung ist – vor dem großen Durchbruch der Technologie sind noch weitere Anstrengungen nötig. Die Veranstaltung
Die hohe Nachfrage seitens der Aussteller bestätigt diesen Anspruch. "Seit ihrer Gründung vor mehr als zehn Jahren hat sich die Hydrogen + Fuel Cells zum wichtigsten Schauplatz für dieses Thema in Europa entwickelt", sagt Basilios Triantafillos, Global Director
Unter den Ausstellern steht beispielsweise die H2 Mobility Deutschland, die von ihren Muttergesellschaften Air Liquide, Daimler, Linde, OMV, Shell und TOTAL mit dem Rollout der Wasserstoff-Tankstellen beauftragt ist. Zusätzlich zu ihrer Präsenz auf der HANNOVER MESSE 2020 befasst sich Linde mit weiteren Aktivitäten zum Thema Tankinfrastruktur. Zum Beispiel engagiert sich der global agierende Industriegase-Hersteller seit Kurzem vermehrt auch in der Produktion von Wasserstoff mit Elektrolyseuren. Dafür hat Linde sich an der britischen ITM Power beteiligt, um mit dem Brennstoffzellen-Spezialisten zusammen in Sheffield im Vereinigten Königreich das weltweit größte Werk für Elektrolyseure zu bauen. Das Duo plant, Elektrolyseure mit einer Leistung von 10 Megawatt und mehr herzustellen; ebenso peilt es eine kostengünstige Serienproduktion eines 5-Megawatt-Elektrolyseurs an.
Bosch und die schwedische Firma
Kurzum: In den Unternehmen ist eine Aufbruchsstimmung in Sachen Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie spürbar – ob in der Zulieferung, in der Herstellung oder auch in der Forschung. Zudem ist inzwischen klar, dass der verstärkte Einsatz von Elektromobilität und auch von Wasserstoff erst auf Basis erneuerbarer Energien sinnvoll ist.
Allerdings sind Zahlen vom Bundesamt für Kraftfahrzeuge nach wie vor ernüchternd. Denn die jüngste Statistik zeigt, dass von den rund 47 Millionen Pkw in Deutschland zum Anfang des Jahres gerade mal 83 175 elektrisch (inklusive Brennstoffzellen, Plug-in-Hybriden oder verwandter Technik) betrieben wurden. Aber um die CO2-Ziele der Europäischen Union bis 2030 tatsächlich erreichen zu können, müssten bis dahin auf deutschen Straßen sieben bis 10,5 Millionen E-Autos unterwegs sein.
Download
Sprechen Sie uns an
Interesse an News zu Ausstellern, Top-Angeboten und den Trends der Branche?
Browser Hinweis
Ihr Webbrowser ist veraltet. Aktualisieren Sie Ihren Browser für mehr Sicherheit, Geschwindigkeit und eine optimale Darstellung dieser Seite.
Browser aktualisieren